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Objekt 83

Schloss Sababurg

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Beschreibung und Geschichte


Die Sababurg sticht vor allem deshalb aus der grossen Reihe an Burgen und Schlössern hervor, weil das Erbauungsdatum der Anlage hier eindeutig bekannt ist. Es war der 19. April des Jahres 1334, als der Erzbischof von Mainz mit dem Bau der Burg begann. Damals erhielt die Sababurg den Namen Zappaborgck. Das leitet sich von dem spitzen Bergkegel ab, auf dem die Burg errichtet wurde. Dabei handelt es sich nämlich um nichts anderes, als einen erloschen Vulkan. Der offizielle Anlass für den Bau der Sababurg war es, das Land und seine Besucher zu schützen. Denn ganz in der Nähe befand sich der Wallfahrtsort Gottesbüren. Hier wurde nur wenige Jahre zuvor, im Jahr 1330, ein nahezu unverwester Leichnam gefunden, der als Körper von Jesus Christus identifiziert worden sein soll.
Betrachtet man die politischen Umstände, die im 14. Jahrhundert in dieser Region herrschten, so wird die Sababurg aber auch als Grenzfestung errichtet worden sein. Denn hier grenzt nicht nur das Bistum Paderborn an das Mainzer Bistum, sondern auch die Landgrafschaft Hessen und das Herzogtum Braunschweig, mit denen das Bistum in ständiger Konkurrenz stand. Die Sababurg war also nicht nur wichtig, um Pilger zu beschützen, sondern auch, um die Grenzen zu befestigen.

Finanziert wurde der Bau der Sababurg aus ersten Einnahmen, die die Wallfahrer nach Gottesbüren brachten. Dadurch konnte der Bau der Anlage schon 1336 abgeschlossen werden, was für eine Burg ungewöhnlich schnell ist. Der erste Burgmann auf der Sababurg wurde Arnold von Portenhagen, der die Anlage für das Bistum Mainz halten sollte. Erfolgreich war er dabei allerdings nicht. Denn schon 1346 wurde die Burg von den feindlichen Nachbarn erobert und gelangte so in den gemeinschaftlichen Besitz Hessens und Paderborns. Die neuen Besitzer wussten den Pilgerstrom, der an der Sababurg vorbeiführte, aber offenbar nicht richtig zu nutzen. Denn schon 1455 war Gottsbüren als Wallfahrtsort nicht mehr gefragt. Innerhalb kürzester Zeit verfiel die mächtige Anlage.

Im Jahr 1462 kam die Sababurg in den vollständigen Besitz Hessens. Ihr neuer Burgherr war Landgraf Wilhelm I., der die Burg zu einem Jagdschloss mit Gestüt ausbauen liess. Viel Freude hatte er daran allerdings nicht mehr. Erst sein Enkel Philip I. konnte die Renovierungsarbeiten im Jahr 1519 fertigstellen und den Palas vollenden. Auch in den nachfolgenden Jahrzehnten fanden noch umfangreiche Bauarbeiten auf der Sababurg statt. Das heute noch vorhandene Kanzleigebäude wurde beispielsweise erst 1582 errichtet. Zu dieser Zeit nahm die Sababurg an Bedeutung zu, da das Amt Gieselwerder auf das Schloss verlegt wurde. Gleichzeitig wurde die Burg auch erstmalig unter ihrem heute bekannten Namen erwähnt. Besonders modern für damalige Zeiten war die Wasserleitung, die ebenfalls im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Sie war notwendig geworden, weil nach den Renovierungsarbeiten immer mehr Menschen und Tiere auf der Sababurg lebten, die versorgt werden mussten.

Doch auch die Sababurg blieb vom Krieg nicht verschont. So wurde sie im Dreissigjährigen Krieg besetzt und beschädigt. Erst im Jahr 1651 konnten die entstandenen Schäden wieder ausgebessert werden. Ein grosses Interesse an der Sababurg bestand zu dieser Zeit aber nicht mehr. Auch das Gestüt, das die Anlage so wichtig machte, wurde 1724 schliesslich nach Beberbeck verlegt. Nach dem Siebenjährigen Krieg, in dem die Burg abermals besetzt wurde, diente sie nur noch als Forsthaus und verfiel erneut. Schliesslich sah man sich 1826 sogar dazu gezwungen, mehrere Flügel der Sababurg abzureissen. Während in den 1950er Jahren ein Hotel in der Burg einzog und weitestgehend zu ihrem Erhalt beitrug, hat die Bevölkerung rund um die Sababurg mittlerweile ein völlig anderes Bild von der Anlage. Da die Burg im 16. Jahrhundert von einer langen und hohen Dornenhecke umgeben war, soll sie als Vorlage für das Dornröschenschloss im berühmten Märchen gedient haben.

(rh)

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2025-05-17 11:39 Uhr